Was ist RegioFlora?

RegioFlora ist eine nationale Beratungs- und Koordinationsstelle für die Erhaltung und Förderung der genetischen Ressourcen von Wildpflanzen

Ziel und Zweck

Die Förderung der regionaltypische Arten- und genetische Vielfalt, durch die richtige Verwendung von Wildpflanzen steht im Zentrum der Aktivitäten von RegioFlora. 

RegioFlora...

    ... gibt Empfehlungen zum Umgang mit Wildpflanzen.
    ... macht auf die Bedeutung der genetischen Vielfalt von Wildpflanzen aufmerksam.
    ... bietet Informationen zu naturnahen Begrünungsmethoden an.
    ... hilft bei der Auswahl von naturnahen Begrünungsmethoden in der Landwirtschaft.
    ... hilft bei der Auswahl von Saat- und Pflanzgut für Gärten und Parks.
    ... organisiert Veranstaltungen und Kurse.
    ... vermittelt regionale Akteure für naturnahe Begrünungen. 

Einsatzbereiche

RegioFlora setzt sich insbesondere für die verantwortungsvolle Verwendung von Wildpflanzen in der Landwirtschaft ein. Aber auch in anderen Sektoren wie Siedlung und Verkehr werden ökologische Aufwertungen angestrebt. Die Herausforderungen sind ähnlich - ebenso die zentrale Bedeutung naturnaher Begrünungsmethoden und gebietseigenem Saat- und Pflanzgut. Die von RegioFlora erarbeiteten Grundlagen sollen deshalb für alle raumrelevanten Bereiche besser in Wert gesetzt werden. 

Landwirtschaft

In der Schweiz sind im Verlauf des letzten Jahrhunderts über 90% der artenreichen Wiesen verschwunden. Einerseits wurden sie durch Düngung, häufigen Schnitt, Drainage von Mooren usw. in produktivere, aber artenärmere Flächen umgewandelt. Andererseits wurden schwer zu bewirtschaftende Flächen im Berggebiet aufgegeben, sodass sich der Wald auf Kosten der Wiesen und Weiden ausbreiten konnte.

Trotzdem besteht in der Landwirtschaft ein riesiges Potenzial für wertvolle naturnahe Lebensräume: In der Schweiz gibt es über 160'000 ha Grasland-Biodiversitätsförderflächen auf der Landwirtschaftlichen Nutzfläche (ohne Sömmerungsflächen). Davon erreichen nur knapp 75'000 ha die Qualitätsstufe II – das Potenzial für ökologische Aufwertungen ist daher beträchtlich (Agrarbericht 2024). 

Abbildung aus "Wandel der Biodiversität in der Schweiz seit 1900. Ist die Talsohle erreicht?" (Lachat et al. 2010).

Siedlungsraum

Die Siedlungsfläche ist seit den 1980er um knapp 1/4 gewachsen. Damit ist viel Fläche versiegelt worden und trotzdem bietet sich für naturnahe Lebensräume auch eine Chance. Im Siedlungsraum sind 106'000 ha unversiegelt, davon 62'000 ha Gärten und 16'000 ha Park, die ein grosses Potenzial für die Gestaltung von naturnahen Lebensräumen bieten (BFS). 

Verkehrsflächen

Verkehrsflächen bieten ebenfalls Potenzial für naturnahe Lebensräume. Die rund 15'000 ha Begleitgrün entlang von Verkehrsachsen können gezielt ökologisch aufgewertet und bewirtschaftet werden, um naturnahe Lebensräume zu schaffen (BFS).

Entstehung von RegioFlora

Das Projekt RegioFlora wurde von Pro Natura 2012 initiiert und in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Umwelt BAFU, Bundesamt für Landwirtschaft BLW, AGRIDEA, InfoFlora, Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Futterbaues AGFF sowie 15 Kantonen entwickelt.

Die Geschäftsstelle RegioFlora wird seit 2023 vom Bundesamt für Landwirtschaft BLW gefördert und durch InfoFlora, der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Futterbaus AGFF und AGRIDEA unterstützt.    

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