Empfehlungen

Das Ziel bei der Gewinnung und Verwendung von Saat- und Pflanzgut einheimischer Arten, ist die Artenvielfalt und genetische Vielfalt der einheimischen Flora zu erhalten. Um dieses Ziel zu erreichen, sind bei der Sammlung und der Vermehrung der Pflanzen verschiedene Punkte einzuhalten. Die vorliegenden Empfehlungen sollen helfen richtig zu sammeln und zu vermehren. Sie basieren auf den erstmals erstellten Empfehlungen der SKEW (1998) und wurden kürzlich in enger Zusammenarbeit von Info Flora, Agroscope und den Produzenten von Saatgut aktualisiert.  Die ausführlichen  Empfehlungen finden Sie hier.

Zusammengefasst:

Sammeln von Wildpflanzensaatgut in natürlichen Lebensräumen
Nach Auswahl des Sammelstandortes (möglichst grosser Bestand) und sicherer Bestimmung der Art sollten möglichst viele Individuen ohne auszuwählen (grosse und kleine) besammelt werden. Der natürliche Bestand darf dabei nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Zur Gewährung der Rückverfolgbarkeit werden sämtliche Felddaten genau dokumentiert: Koordinaten, ökologische Bedingungen, Exposition, Höhe über Meer, besammelte Art und Angaben zum Bestand der besammelten Art.

Die Vermehrung des Wildpflanzensaatguts
Die einzelnen Sammlungen werden getrennt vermehrt und sind von anderen Sammlungen der gleichen Art zu isolieren. Die ökologischen Bedingungen der Kultur sind denen der natürlichen so nah als nur möglich zu gestalten. Während der Kultur soll keine künstliche Gartenselektion (e.g. nach Kräftigkeit, Schönheit) erfolgen, und es ist wichtig die Kulturen regelmässig zu erneuern.

Nutzung des (vermehrten) Wildpflanzensaatguts
Das verwendete Pflanzgut soll aus der gleichen biogeographischen Region, Höhelange und Exposition stammen wie das gesammelte resp. vermehrte Wildpflanzensaatgut. Dabei müssen die ökologischen Anforderungen der Arten mit denen der zu begrünenden Fläche übereinstimmen, um den gewünschten Begrünungserfolg zu verzeichnen.